1950
Der öffentliche bewegliche Landfunkdienst (Landstraßenfunk, Autostraßenfunk) wird kurz vor der Eröffnung der ersten Funkausstellung nach dem Kriege, im August 1950, mit einer Telefunken-Anlage für Düsseldorf und Umgebung eröffnet.
Er soll einen Sprechfunkverkehr von Kraftfahrzeugen über Feststationen der Deutschen Bundespost ermöglichen. (Erweiterte Versuchsstrecke: Duisburg-Karlsruhe (Baden)).
1951
Inbetriebnahme des ersten deutschen UKW-Hafenfunks mit Telefunken-Selektivruf in Hamburg.
Ein Fernsprechnetz auf Ultrakurzwelle an der Nordseeküste geplant. Dieses Netz soll Schiffen, Reedern und Lotsen die Möglichkeit geben, im Rahmen des Weltnachrichtenvertrages innerhalb der 3-Meilen-Zone, sowie innerhalb der Häfen Funkverkehr mit dem Land abzuwickeln.
Öffentliche Funksprech-Dienste: Rheinfunk, Hafenfunk, Landstraßenfunk, Stadtfunk.
Nichtöffentliche Dienste: Polizeifunk, Bundes- und Seegrenzschutz, Zollbehörden, Rangierfunk, Taxifunk, Industriefunk, Störungsfunk der Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke.
1952
Ab 1. 3. 1952 werden in Berlin auch private Teilnehmer zum Anschluß an den Funkdienst „Fahrzeugfunkdienst Berlin" zugelassen, der auf dem 160 MHz-Band nach dem Selektivrufsystem von Telefunken arbeitet.
Hafenfunk Hamburg, Bremerhaven, Kiel. Fernmeldeverkehr mit aus- und einfahrenden Schiffen, Schleppern, Lotsendampfern usw. (4300 Gespräche jeden Monat).
Das Fährschiff „Danmark" der Linie Großenbrode-Gedser überbrückt im UKW-Sprechfunk mit Telefunken-Gerät auf der Ostsee 120 km
1953
Im Fernsprechdienst und Funkfernsprechdienst der Bundespost wird am 1.1. 1953 die Einzelziffersprache eingeführt (Zwo-sieben-eins-eins-drei-eins statt siebenundzwanzig-elf-einsunddreißig).
1954
Versuchsbetrieb der Bundesbahn für Funkverkehr mit Eisenbahnzügen zwischen Dortmund und Düsseldorf.
Ausbau des Landstraßenfunks bis Karlsruhe. Telefunken liefert dazu mehrere UKW-Sender und neu entwickelte Geräte zum Anschluß von Hafen- und Landfunk an das Fernsprechnetz.
1955
Weitere Erprobung von Sprechfunkverbindungen zwischen Fernsprechanschlüssen des öffentlichen Fernsprechnetzes und Kraftfahrzeugen in Städten und auf Autostraßen, Schiffen auf Binnenwasserstraßen und in Häfen sowie Fernschnellzügen. Überleitungsämter: Mannheim, Frankfurt (Main), Köln, Duisburg.
Rheinfunkdienst: 600 km Rheinstrecke (Rhein-km 280 südlich Kehl bis zur niederländischen Grenze Rhein-km 865). 40 Rheinschiffe und 24 in See gehende Schiffe.
Verbesserungen des UKW-Hafenfunkes Duisburg, Mannheim usw. Ausbau des UKW-Funkdienstes für Tanker, Schlepper, Bunkerboote, u. a., aber auch für Kraftfahrzeuge in Bremen, Bremerhaven, Hamburg, Cuxhaven und Kiel (Januar 1952: 3 bewegliche Funkstellen = 269 Gespräche im Monat. —Januar 1955: 71 Teilnehmer (53 Hafen- und Küstenschiffe, 18 Kraftfahrzeuge) = 10052 Gespräche im Monat).
Gekürzte Zusammenfassung aus:
Zeittafel zur Geschichte des Funkwesens
1960 – ERWIN MÜLLER-FISCHER
TELEFUNKEN GMBH SONDERDRUCK